Viel besser konnte das Jahr 2024 für Rot-Weiss Essen eigentlich nicht beginnen.
58 Sekunden waren gespielt, da ging RWE auswärts bei Erzgebirge Aue mit 1:0 in Führung. Am Ende aber stand das Team von Christoph Dabrowski mit leeren Händen da.
Cedric Harenbrock legte artistisch ab, Leonardo Vonic tankte sich durch und legte auf Isaiah Young, der aus elf Metern eiskalt zum 1:1 einschob: Der erfolgreich wie sehenswerte Auftakt gab den Gästen in Aue sichtlich Selbstvertrauen.
RWE wirkte hellwach, spielfreudig und suchte stets den Weg nach vorne. Meist involviert: Vonic, der für den verletzten Ron Berlinski im Sturm begann und nach fünf Minuten das 2:0 verpasste.
Doch schon bald wurde die Anfangseuphorie gebremst. Denn Aue erholte sich, wurde immer stärker und begann die Essener Verteidigung, in der Mustafa Kourouma den gesperrten Felix Götze vertrat, zu prüfen. Die beste Chance hatte Marcel Bär, dessen Kopfball von Jakob Golz pariert wurde (28.). Kurz darauf verpasste Marwin Stefaniak knapp (29.).
RWE war in einer temporeichen Drittligapartie mittlerweile vor allem mit Defensivaufgaben beschäftigt und hätte sich nicht über die Ausgleich beschweren dürfen - Bär etwa verpasste den Ausgleich kurz vor der Pause nach einer Ecke nur um Zentimeter. Gleichzeitig ließen die Gäste auch einige vielversprechende Kontersituationen ungenutzt.
RWE: Golz - Voufack, Kourouma, Rios Alonso, Brumme - Müsel (74. Eisfeld), Sapina, Obuz, Harenbrock, Young (80. Wiegel) - Vonic (80. Doumbouya)
Tore: 0:1 Young (1.), 1:1 Bär (61.), 2:1 Pepic (90+4)
Zuschauer: 6569
Die zweite Hälfte war kaum angepfiffen, da mussten die Akteure auf dem Rasen wieder eine Pause einlegen. RWE-Anhänger hatten gezündelt - der dichte Rauch aus dem Gästeblock führte zu einer vierminütigen Unterbrechung.
Dem unterhaltsamen Spiel schadete das kaum - und den Essenern schon gar nicht. Sie wurden nach dem Seitenwechsel deutlich aktiver, liefen die Hausherren früher an und fanden Lücken. Vonic wurde gleich zweimal in höchster Not bedrängt (55., 57.). RWE drückte – und lief in den Konter. Omar Sijarić marschierte über rechts durch und bediente Bär, der aus wenigen Metern zum 1:1 einschob (61.).
Das Tor gab Aue wieder neuen Schwung - Maximilian Thiel scheiterte aus wenigen Metern flach an Golz. RWE lauerte nun auf Konter. Der eingewechselte Thomas Eisfeld hatte Pech, dass sein Abschluss aus elf Metern den eigenen Mann traf (76.). Andreas Wiegel verzog aus spitzem Winkel (83.).
Die Schlussphase verlief nun wieder ausgeglichen. Aber hektisch: Der zuvor schon unsichere Vinko Sapina leistete sich in der Nachspielzeit beim Aufbauen einen folgenschwerer Ballverlust. Der Ball landete über Umwege bei Mirnes Pepic, der zum 2:1 verwandelte - der Endstand.
Bereits am Dienstag, 19 Uhr, besteht für RWE die Chance zur Wiedergutmachung: Dann ist Viktoria Köln zu Gast.